| Welterbeverträglichkeitsgutachten (WVG) sind spezifische Untersuchungen zu den visuellen Auswirkungen, die durch beabsichtigte Veränderungen innerhalb des baulichen und räumlichen Gefüges einer Welterbestätte auf die Wahrnehmung des Stadt- und Landschaftsbilds und der physischen Erscheinung eines Welterbes zu erwarten sind. Mit diesen Untersuchungen wird überprüft und geklärt, ob und in welchem Ausmaß die ikonographische Wahrnehmbarkeit von baulichen Wahrzeichen, des Wirkungsraums der Stadtsilhouette und der maßgeblichen stadt- und landschaftsbildprägenden Elemente und Ensembles durch geplante Projekte beeinträchtigt werden. Die methodische Grundlage einer solchen WVG ist, analog zu einer Stadtbildverträglichkeitsuntersuchung, eine objektbezogene Sichtfeldanalyse mit digitalen Instrumenten. Anhand von stadträumlichen Recherchen erfolgt vorab die Definition des Umfangs einer Untersuchung und die Auswahl einer repräsentativen Anzahl an stadtbildrelevanten Betrachtungsstandorten mit Blickbezug zu dem geplanten Objekt. Die Sichtfelder, die sich an diesen Betrachtungsstandorten ergeben, werden mittels digitaler Fotographien dokumentiert und im ´3D-Stadtmodell´, in welches das geplante Projekt integriert ist, mit den exakten Daten der Betrachtungs- und Objektstandorte sowie den Kameraeinstellungen, nachgestellt. Die dadurch erzeugten ´3D-Konstruktionen´ werden in die ´Fotodokumentationen´ eingearbeitet, um von den jeweiligen Sichtfeldern ´Bildmontagen´ mit der integrierten Planung zu erstellen. Abschließend werden die stadtbildrelevanten Auswirkungen der beabsichtigten Projekte anhand dieser Simulationen analysiert und auf der Basis stadtbildrelevanter Kriterien bewertet. |
